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Der richtige Fahrradsattel

Mittlerweile ist es selbst bei Profisportlerinnen und Profisportlern angekommen, dass ein harter, schmaler, ergonomischer Sattel nicht unbedingt für die beste Leistung und die schnellsten Touren steht. Denn auch wenn die schmalen Sattel sicherlich sehr schnittig aussehen und daher gerade bei Rennradfahrerinnen und Rennradfahrern beliebt sind, sind sie längst nicht für jeden oder jede geeignet. Doch wer denkt, dass damit ein super-bequemer, breiter Gel-Sattel die Antwort ist, hat sich getäuscht.

Ein Sattel, der dort weich ist, wo harte Rennsattel erst recht drücken, kann auf Dauer ebenfalls Probleme bereiten. Worauf muss man also achten? Die Wahl des richtigen Sattels ist gleich von mehreren Faktoren abhängig, die leider nicht immer ein modisches Ergebnis hervorbringen. Wem es jedoch wichtig ist, einen bequemen und damit einen komfortablen Sitz auf dem Fahrrad zu haben und wer dabei noch Höchstleistung bringen möchte, dem erklären wir hier, worauf es bei dem Kauf eines individuell perfekten Sattels ankommt.

Neues Rad, neuer Sattel?

Viele Fahrradkennerinnen und -Kenner klagen darüber, dass neue Räder häufig mit einem Sattel ausgeliefert werden, der zwar oftmals im Design des Fahrrads entwickelt wurde, jedoch nicht auf den Körper des Nutzers oder der Nutzerin angepasst ist. Welchen Sattel man also bei einem neuen Fahrrad bekommt, kann reines Glücksspiel sein. So kann man Glück haben und durch Zufall einen guten Sattel bekommen oder man erhält mit dem neuen Rad einen Sattel, der zwar stilistisch gut aussieht, jedoch körperliche Schäden verursachen kann.

Um sicherzugehen, dass Sie das Risiko gut einschätzen, sollten Sie lieber an einem Spielautomaten in einer Spielhalle nur 1€ einzahlen, als die Wahl Ihres Sattels den Herstellern zu überlassen. Und gerade wenn Sie bereit sind, viel Geld für Ihr Fahrrad auszugeben, sollten Sie nicht an einem guten Sattel sparen.

Sportlich, ausdauernd oder bequem?

Die erste Frage nach dem richtigen Sattel ist immer die Frage danach, was Sie mit dem Fahrrad machen möchten. Denn der Zweck einer Fahrradfahrt hat Auswirkungen auf die Art Ihres Sattels. Hierbei werden drei Arten von Fahrrädern als grobe Einteilung unterschieden: das Rennrad, das Mountainbike oder das Tourenrad. Es kommt also zuerst auf die Haltung des Körpers auf dem Rad an. Hierbei ist maßgeblich, wie die Hüfte und damit die Sitzknochen auf dem Sattel sitzen.

Mit dem Rennrad geht es vor allem um Geschwindigkeit. Hierbei achten die Hersteller meist darauf, das Rad möglichst windschnittig zu gestalten, verwenden nur leichte Materialien und entwickeln den Rahmen so, dass ein nach vorne gelehnter Sitz möglich ist, um so weniger Angriffsfläche für den Wind zu produzieren. Bei diesem Rad sitzt man daher nach vorne gebeugt, was den Abstand zwischen den Sitzknochen verringert. Dadurch ist tendenziell ein schmalerer Sattel möglich.

Beim Mountainbike sitzt man hingegen etwas aufrechter, weshalb der Sattel hierbei schon etwas breiter sein muss. Der Körper ist halb nach vorne gelehnt. Messungen haben ergeben, dass bis zu 80% des Körpergewichts auf dem Sattel liegen, daher ist gerade beim Crosscountry-Radeln eine gute Stoßdämpfung wichtig. Diese Stoßdämpfung befindet sich jedoch an Federn unterhalb des Sattels. Der Sattel selbst muss dabei nicht sehr weich sein.

Zuletzt findet sich als anderes Extrem noch das Tourenbike. Hierbei sind die Sitzknochen durch die aufrechte Haltung auf dem Fahrrad besonders weit auseinander. Diese Form des Radfahrens benötigt daher die breitesten Sattel. Ob dabei auch ein weiches Polster notwendig ist, richtet sich nach dem persönlichen Empfinden und der Länge und Regelmäßigkeit der Fahrten.

Das richtige Ausmessen

Einige Händler bieten an, den Abstand der Sitzknochen auf dem bevorzugten Fahrradtypen zu messen. Dazu setzt man sich in der Haltung, die zu dem jeweiligen Fahrrad passt, auf eine Pappe und misst den Abstand des Abdruckes der Sitzknochen. Daraus ergibt sich die Breite des Sattels. Wichtig ist, dass die Sitzknochen fest auf dem Sattel aufliegen und nicht wegrutschen können.

Ein häufiges Problem sind bei Männern wie Frauen die Weichteile zwischen den Sitzknochen, die bei einem schlechten Sattel eingedrückt werden. Taubheitsgefühle bis hin zu Potenzproblemen sind bei Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern, die lange Touren machen, keine Seltenheit. Einige Hersteller reagieren darauf, indem sie Löcher in die Sattel einlassen, die damit den Druck auf die Weichteile entlasten. Doch auch hier ist entscheidend, wie groß der Abstand der Sitzknochen ist. Wer also denkt, das Problem sei mit einem der neuartigen Löcher-Sattel gelöst, der hat sich meist geirrt.

Einstellen der Sattelhöhe

Neben dem Abstand der Sitzknochen ist die Sattelhöhe entscheidend darüber, ob wir uns auf dem Fahrrad wohlfühlen. Eine Regel ist, dass der Sattel auf der Höhe des Schrittes des nicht ganz ausgestreckten Beins eingerichtet wird, wenn man damit auf dem Pedal steht. Außerdem ist es wichtig, wie weit der Sattel nach vorne steht. Auch das kann man einstellen. Sechs Richtungen müssen hierbei beachtet werden: weiter vorne oder weiter hinten, weiter oben oder weiter unten und zuletzt gekippt oder nicht gekippt.

Je nach Position ändert sich dadurch die Haltung auf dem Fahrrad insgesamt. Probieren Sie also unbedingt aus, wie der Sattel auf dem Fahrrad am besten für Sie angebracht wird und hören Sie dabei immer auf Ihren Körper.

Die richtige Polsterung

Ein weiterer Aspekt ist die Polsterung. Wer nur unregelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs ist, der wird meist mit einem harten Sattel Probleme haben. Hierbei geht es nicht um Befindlichkeiten, sondern um die Gewöhnung. Denn je häufiger man fährt, desto stärker bilden sich Muskeln an den entsprechenden Stellen, die den Druck abfangen können. Es ist jedoch nicht so, dass eine weiche Polsterung standardmäßig vor Schmerzen schützt. Im Gegenteil, da eine weiche Polsterung häufig ebenfalls Druck ausübt, kann das auf langen Touren erst recht schmerzhaft werden.

Eine Faustregel besagt, je häufiger und länger man fährt, umso härter und straffer darf der Sattel sein. Daher sind Rennradsattel häufig auch aus hartem Leder gefertigt. Wer dennoch Probleme mit der Härte des Sattels hat, der kann eine Fahrradhose mit Polsterung kaufen. Studien haben ergeben, dass hier bis zu 20% des Drucks auf die Sitzknochen genommen werden kann, was den Komfort beim Fahren deutlich erhöhen kann.

Wer bei der Tour de France zuletzt auf die Sattel geachtet hat, der wird bereits breitere Varianten gesehen haben. Der richtige Sattel ist schließlich für die Profisportlerinnen und Profisportler essentiell. Denn nur jemand, der keine unnötigen Schmerzen hat, kann Höchstleistung bringen.

Über Mich: Ich heiße Alexandra Peters und lebe nun schon seit ein paar Jahren in der Hauptstadt Berlin und habe dort an der Humboldt Universität studiert. Neben dem Bloggen für Zapondo.de habe ich noch viele weitere Interessen, die ich gar nicht alle aufzählen kann.


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